Wozu brauchen wir noch PR, wenn durch den digitalen Medienwandel jeder sein eigener Publizist ist und die Medien ihre alte Vormachtstellung als Informationssilos verlieren? Wie die Entwicklung der sozialen Medien zeigt: die Möglichkeiten zu kommunizieren und zu publizieren, sind noch einmal deutlich größer geworden. und schon das statische Internet, das Web 1.0, war damals eine Revolution. Wir stehen damit in einer Entwicklung, die es Menschen immer leichter macht, Informationen zu finden und zu verbreiten. Selbstverständlich auch, seine Meinung zu verbreiten und seine Produkte und Dienstleistungen bekannt zu machen.
Medienwandel gab es schon immer. Der Buchdruck mit beweglichen Lettern ist das prominenteste Beispiel, aber nicht das erste, und der aktuelle durch Social Media wird nicht der letzte sein. Das bedeutet, dass Social Media den Medienmarkt in vielerlei Hinsicht radikal ändern. Die Kanäle, über die man publizieren kann, vervielfältigen sich und die Anforderungen an technisches Wissen sinken immer weiter. Da jeder publizieren kann, scheinen PR-Agenturen oder PR-Manager nur noch ein Relikt aus der Vergangenheit.
Dass jeder publizieren kann, heißt aber noch nicht, dass er es kann. Will heißen: Die technischen Fertigkeiten bedeuten nicht zwangsläufig, dass die konkrete Veröffentlichung auch strategisch geschickt ist oder in dem Medium erfolgt, der den Unternehmenserfolg am effektivsten unterstützt. Denn genau darin sehe ich die Hauptaufgabe der PR und für PR-Manager: Botschaften zu formulieren, die zum Unternehmensziel, dem Image und der Zielgruppe passen. Die Geschichte richtig erzählen, das heißt so, dass sie auch Gehör findet. Die richtigen Ansprechpartner, Kanäle und Instrumente auszuwählen und effektiv zu nutzen. Das bedeutet, dass die PR ein Aufgabenfeld ist, das sich mit den Medien wandelt. Genau das – die Zukunft der PR – haben Meike Leopold und Christof Fischoeder im August 2014 in zwei sehr lesenswerten Beiträgen diskutiert.
Worin sich beide bei allem Dissens einig sind, ist, dass sich der Beruf des PR-Managers wandelt. Und darin stimme ich ihnen zu. Diesem Medienwandel einen Schritt voraus zu sein, ist eine Aufgabe, die herausfordernd ist und durchaus tagesfüllend. Unternehmen tun gut daran, sich dabei von Profis (intern oder extern) beraten zu lassen, ihre Botschaften zu formulieren und zu publizieren. Da das im rapiden Medienwandel immer wichtiger wird, um sich Gehör zu verschaffen, sehe ich für die PR nicht nur eine große Zukunft, sondern halte sie durch den steten Medienwandel für den spannendsten Medienberuf überhaupt.
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