Wenn ich jemandem, der nicht in der Medien-Branche arbeitet, erkläre, was ich beruflich mache, sage ich oft: „Ich pflege Beziehungen.“
Und dann fahre ich fort: „Dabei vermittele ich auch Informationen von meinen Kunden an die Medien. Die Informationen bereite ich so auf, dass der Journalist sie so leicht wie möglich weiterverarbeiten kann.“
Das heißt also, ich muss zwei Herren dienen. Dem Kunden, dem ich helfe, seine Geschichte zu erzählen Und andererseits muss ich den Journalisten unterstützen, der hoffentlich noch viele Jahre in seiner Redaktion verbringt. Zu ihm habe ich im Zweifelsfall die langfristigere Beziehung.
Damit es besser gelingt, zwei Herren zu dienen, als in Goldonis klassischer Komödie, gibt es ein einfaches Mittel: das Telefon.
Das Telefon ist ein wunderbares, effektives und unverzichtbares PR-Werkzeug, denn es hilft nicht nur sachliche Fragen schnell zu klären sondern erlaubt auch, zwischenmenschliche Beziehungen aufzubauen (media relations). Denn wie wir von Schulz-von Thun wissen, hat jede Botschaft auch eine emotionale Seite. Den netten Smalltalk zu führen, heißt also in erster Linie, zwischenmenschliche Beziehungen zu pflegen, Vertrauen aufzubauen und zu festigen.
Wenn Vertrauen gebildet ist, wird der Empfänger auch die Sachbotschaft leichter aufnehmen und für glaubhafter halten. Denn wessen Botschaft gibt man eher weiter: Die eines anonymen Absenders oder die des Absenders, den man kennt und dem man vertraut? Eben!
Am wichtigsten ist aber, dass man am Telefon die Geschichte des Kunden ganz genau auf die Bedürfnisse des Journalisten anpassen und erzählen kann. Natürlich setzt das voraus, dass man die Geschichte des Kunden gut kennt.
Der Vorteil des Erzählens gegenüber dem Schreiben liegt auf der Hand. Es ist unmittelbar und hat dadurch einen großen Vorteil gegenüber Social Media. Die Journalistenansprache ist nie so unmittelbar und persönlich wie am Telefon.
Wer ein guter PR-Berater werden will, sollte keine Angst davor haben, zum Telefonhörer zu greifen. Denn Geschichten erzählen und Beziehungen pflegen – das geht immer noch am besten persönlich.
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