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Wir haben eine Schwäche für starke Meinungen.

Das Social Media-Dilemma der BBC

Dieter Poschmann / pixelio.de

Dieter Poschmann / pixelio.de

Ein Song von 1939 bringt die BBC und andere britische Rundfunkstationen in ein Dilemma. Was kann man daraus für die Social Media Kommunikation lernen?

Ding dong! The witch is dead“ ist ein Kinderlied aus dem Film „The Wizard of Oz“ (Der Zauberer von Oz) mit Judy Garland aus dem Jahr 1939, das es im April 2013 bis auf Platz 2 der britischen Charts geschafft hat. Warum ist dieser Song auf einmal so populär?

Strategische Planung in Social Media

Die Chartplatzierung ist das Ergebnis von strategischer Planung in Social Media. Die Facebook-Gruppe „Make ‚Ding dong the witch is dead‘ number 1 the week Thatcher dies“ wurde bereits 2007 gegründet und hat derzeit über 11.000 Mitglieder. Ihr gesetztes Ziel hat sie nicht ganz erreicht, aber fast: Der Song hat am 14. April 2013 Nummer 2 in den britischen Charts belegt – in den itunes-Charts ist er sogar auf Platz 1 gestiegen. Und natürlich gibt es schon etliche Mashups – hier eine Rockversion mit klarem Bezug zu Margaret Thatcher.

Die hohe Chartplatzierung des Songs hat die BBC und andere britische Rundfunk- und Fernsehsender in ein Dilemma gestürzt. Denn einerseits ist „Ding dong! The witch is dead“ ein harmloser, unverfänglicher Song. Andererseits ist klar, wer mit der „Hexe“ in diesem Falle gemeint ist. Der Kontext des Todes von Margaret Thatcher stellt die Sender vor die Entscheidung, entweder den Song zu spielen und damit auf diese wenig subtile Ausprägung britischen Humors (man könnte es auch schlicht für eine Geschmacklosigkeit halten) einzugehen. Oder sie spielen „Ding dong! The witch is dead“ nicht, setzen sich damit aber dem Vorwurf der Zensur aus, denn die Charts sind ja Ausdruck dessen, was die Mehrheit der Britinnen und Briten hören möchte.

Das Dilemma in schönstem britischen Englisch zusammengefasst vom BBC-Frühstücksfernsehen: http://goo.gl/1gByt.

Tipps für Krisenkommunikation in Social Media

(c) Fotalia.com

(c) Fotalia.com

Das Schöne an Social Media ist, dass Menschen sehr einfach viele andere Menschen erreichen können. Das Schlechte an Social Media ist, dass Menschen sehr einfach viele andere Menschen erreichen können.

Schlecht ist das nämlich dann, wenn diese Menschen unzufriedene Kunden von Ihnen sind, die ihre Unzufriedenheit mit Ihrem Unternehmen nicht nur ihrem Freundes- und Bekanntenkreis mitteilen, sondern vielen anderen Menschen auf Ihren Social-Media-Plattformen.

Nicht jede negative Meinungsäußerung ist ein shitstorm

Negative Meinungen im Social Media werden gemeinhin als shitstorm bezeichnet. Durchaus inflationär, wie der Netzprophet Sascha Lobo bemerkt, der sich bereits dafür entschuldigt, diesen Begriff eingeführt zu haben.

Nun ist nicht jede negative Äußerung in einem sozialen Netzwerk gleich ein shitstorm. Ob shitstorm oder nur negative Rückmeldung, Unternehmen sollten reagieren – aber wie?

Lassen Sie sich von Kritikern nicht provozieren

Unternehmen, die negative Meinungsäußerungen auf ihrer Facebook-Seite – oder einer anderen Social-Media-Plattform –  ignorieren, tun sich damit keinen Gefallen. Ignoranz heizt den Unmut Ihrer Fans und Follower nur weiter an. Denn dadurch fühlen sie sich missachtet und schlagen dann erfahrungsgemäß immer schrillere Töne an. Wenn Ihnen negative Meinungen allein zu langweilig sind und Sie Lust auf einen richtigen, ausgewachsenen shitstorm haben, der seinen Namen verdient, können wir das Löschen von Kommentaren empfehlen. Ironie beiseite: Solange sie nicht strafrechtlich relevant sind, sollten Sie keine Kommentare löschen.

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