Geschichten brauchen Protagonisten und einen Konflikt. Aber wie man sie erzählt, ist entscheidend. Warum das so ist, das erläutern wir hier
Warum Storytelling wirkt, haben wir ja schon am Anfang unserer Reihe erläutert. Botschaften kommen beim Menschen dann am besten an, wenn sie nicht rein sachlich sind sondern auch Gefühle auslösen. Das tun Geschichten dann, wenn es Figuren gibt, mit denen sich der Leser oder Hörer identifizieren kann und die einen spannenden Konflikt haben. Es leuchtet ein: kein Konflikt – keine Handlung.
Wie man spannende Handlungen und Figuren konstruiert, darf sich der angehende Storyteller ruhig bei den Meistern des Fachs abschauen. Meister des Fachs sind zum Beispiel Pixar, das Animationsfilm-Studio. In dieser Präsentation sind viele gute Anregungen zu finden, wie man seine eigene Geschichte entwickelt und erzählt. Zum Beispiel den, dass ein Storyteller sich klar machen sollte, für’s Publikum und nicht für sich selbst zu schreiben – Tipp 2. Das erinnert an die bekannte Redensart, der Wurm habe dem Fisch zu schmecken, nicht dem Angler. Der Blick auf das Publikum der Geschichte und seine Präferenzen gilt umso mehr für Storytelling im Marketing.
Tweet: Storytelling mit Stil? Die Meister des Fachs studieren und los geht’s http://ctt.ec/e_sap+
Wenn das Grundgerüst der Geschichte steht, sollte der Storyteller sich intensiv mit dem Erzählstil befassen. Was vielleicht nach überflüssiger Arbeit klingen mag, ist in Wahrheit sehr wichtig. Denn im Stil drückt sich das Gefühl des Erzählers aus, wie der amerikanische Autor Kurt Vonnegut erläutert hat. Also genau das Gefühl, das er auf den Leser übertragen möchte, damit der sich besser an die Geschichte erinnert und eine positive Einstellung zum erzählenden Unternehmen oder dem Produkt, um das es geht, entwickelt. Denn darum geht es ja: Dass der Leser oder Hörer sich erinnert und ein gutes Gefühl hat. Wenn das nicht Zweck der Geschichte wäre, die der Marketeer erzählt, könnte er dem Leser einfach ein Datenblatt mailen. Es geht aber darum, den Leser zu aktivieren, wie in dem Antoine de Saint-Exupéry zugeschriebenen Zitat: „Wenn du ein Schiff bauen willst, dann trommle nicht Männer zusammen, um Holz zu beschaffen, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen, sondern lehre sie die Sehnsucht nach dem weiten, endlosen Meer.“
Der Stil, der Ausdruck, ist also die Ebene, auf der sich Gefühle übertragen oder eben nicht. Aber wie das anstellen? Wichtig ist zweifellos, dass Begeisterung für etwas beim Autoren vorhanden sein muss, bevor man sie bei anderen Erwecken kann. Und diese Begeisterung überträgt sich laut dem amerikanischen Autoren Kurt Vonnegut im Stil – sein Essay „How to write with style“ hat Gavin McMahon in eine Präsentation transponiert, die Sie sich hier anschauen können. Aber woher kommt der Stil? Wenn man ihn nicht hat, kann man ihn zwar nicht kaufen, aber abschauen kann man ihn. Gelehrte aller Zeiten haben Stilfibeln veröffentlicht.
Die berühmte Stilübung von Erasmus von Rotterdam hilft uns nicht weiter, da auf Latein. Aber auch jüngere Autoren, etwa Raymond Queneau, haben beeindruckend vorgeführt, auf wie viele Arten man ein und dieselbe Begebenheit erzählen kann.
Wir sind gespannt, Ihre Geschichte zu hören und wünschen Ihnen viel Spaß, beim Suchen, Finden und Stilisieren Ihrer Geschichte.
Storytelling I: Worum geht es?
Storytelling II: Warum es funktioniert
Storytelling III: Wie fängt man an?
Storytelling IV: Best Practices Google Nexus
Storytelling V: Storytelling mit Stil
Storytelling VI: Transmediales Storytelling
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